Teilsanierung eines Mehrfamilienhauses mit erhaltenswerter Klinkeroptik

Ausgangssituation:

Dieses Mehrfamilienhaus aus den frühen 1960er Jahren ist einseitig an ein Nachbargebäude angebaut und umfasst fünf Wohnungen. Die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) wird von einem der Bewohner in Eigenverwaltung betreut. Dieser Bewohner hat sich an uns gewandt, um den Energieverbrauch des Gebäudes zu reduzieren. Die Energiekosten waren sehr hoch, und die Gebäudeecken waren durch den mangelhaften Wärmeschutz anfällig für Schimmelbildung. Zunächst haben wir einen staatlich geförderten individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) entwickelt, um sinnvolle Maßnahmen zu identifizieren und eine Strategie für die Umsetzung zu erstellen.

Der Wohnungseigentümergemeinschaft war es besonders wichtig, die Optik des Gebäudes nicht zu stark zu verändern. Das Dach wurde wenige Jahre zuvor bereits energetisch saniert, und die Fenster waren bereits zweifach-wärmeschutz-verglast und noch in einem guten Zustand. Da die Gebäuderückseite durch Terrassen, Balkone und Rollladenkästen schwer zu dämmen gewesen wäre, wurden nur zwei Außenwände gedämmt.

Sanierung:

Folgende Sanierungsmaßnahmen wurden umgesetzt:

  • Dämmung zweier der insgesamt drei Außenwände mit minimaler Veränderung der Gebäude-Ansicht
  • Dämmung der Kellerdecke von unten
  • Dämmung der Heizungsrohre im unbeheizten Keller
  • Hydraulischer Abgleich der Wärmeverteilung

Unsere Leistungen:

Wir haben die WEG vorab beraten und während der Umsetzung unterstützt und begleitet:

  • Entwicklung eines individuellen Sanierungskonzepts (iSFP) unter Berücksichtigung der Wünsche der WEG
  • Beratung zu Umsetzungsmöglichkeiten und zur Vermeidung von Wärmebrücken (Eingangssituation, Garagenrolltor, Gebäudeaußenecke, herauskragende Betondecke)
  • Unterstützung bei der Antragsstellung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB)
  • Begleitung der Maßnahmenumsetzung durch stichprobenartige Kontrollen
  • Berechnung der Einstellwerte für den hydraulischen Abgleich nach Verfahren B (Heizungsoptimierung)

Resultat:

Durch die Wahl eines Wärmedämmverbundsystems mit Flachverblender ist die Optik des Gebäudes nicht verändert worden und die Oberfläche ist unempfindlicher gegenüber mechanischen Beschädigungen und Algenbildung. Da die IFB bei diesem Gebäude die "Backsteinrelevanz" festgestellt hat, wurde dieses Vorhaben besonders gut gefördert (Doppelförderung durch BAFA und IFB). Die Dämmung der Kellerdecke, das Dämmen der Heizungsrohre und die Optimierung der Wärmeverteilung durch einen hydraulischen Abgleich nach Verfahren B mit hochwertigen dynamischen Heizkörperventilen haben ebenfalls erheblich zur Reduktion des Energiebedarfs beigetragen. Die Energieersparnis liegt bei 50%-75% (je nach Wohnung). Der Wohnkomfort ist deutlich verbessert und das Schimmelrisiko reduziert worden.

 

Kniffelige Eingangssituation - Um eine Wärmebrücke zu vermeiden ist an die Eingangstür heran gedämmt worden. Der Überhang ist mit einem dünnen Hochleistungsdämmstoff versehen worden.
Überdämmung der Gebäude-Außenecke um Schimmel zu vermeiden (Gebäuderückseite mit Balkonen ist nicht gedämmt)
Links das gedämmte Gebäude, rechts ein sehr ähnliches Gebäude gleichen Baualters ohne Dämmung. Der Unterschied ist kaum sichtbar.